Hände halten eine Bibel

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Langsam steigen die Temperaturen und die Natur erwacht: Der Frühling steht vor der Tür und mit ihm eventuell auch eine Reihe von familiären Festen, die uns diese Jahreszeit noch mehr versüßen. Allen voran ist hier natürlich die Rede von Ostern. Es könnte allerdings auch sein, dass in diesem Frühling zusätzlich die Konfirmation oder die Kommunion eines Kindes aus Ihrer Verwandtschaft oder aus Ihrem Freundeskreis ansteht. Liegen wir richtig? Prima! In der Regel sind zu beiden Anlässen Verwandte und Freunde eingeladen, sich mit dem Kind und seinen Eltern über einen wichtigen Schritt im Leben des Kindes zu freuen.

Der Frühling bietet dabei tolle Möglichkeiten: Nach der Kirche könnte ein schöner Spaziergang anstehen und vielleicht lässt es das Wetter sogar zu, draußen zu feiern. Sind Sie allerdings nur Gast bei einer Kommunions- oder Konfirmationsfeier, wissen Sie vielleicht gar nicht, was Sie ansonsten noch erwartet. Eventuell kennen Sie nur eine der Feierlichkeiten oder gar keine, vielleicht liegt Ihre eigene Konfirmation oder Kommunion aber auch einfach zu weit zurück. Dann helfen Ihnen möglicherweise die folgenden Infos für Gäste weiter.

Was sind Konfirmation und Kommunion?

Die Konfirmation ist der evangelischen, die Kommunion der katholischen Kirche zuzuordnen. Beide Feste haben also einen christlichen Hintergrund, unterscheiden sich aber in vielerlei Hinsicht.

Kommunion-Taufe

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Mit der Konfirmation bekräftigt das Kind, seiner Kirchengemeinschaft und dem christlichen Glauben anzugehören. Die Basis für die Zugehörigkeit zum evangelischen Glauben wurde bereits durch die Taufe gelegt. Bei der Konfirmation ist im Gegensatz zur Taufe allerdings die individuelle Entscheidung des Kindes bedeutend, warum die Konfirmation auch „erst“ in einem Alter von etwa 14 Jahren stattfindet. Hier geben also nicht mehr wie bei der Taufe die Paten, sondern die Jugendlichen selbst ein Bekenntnis ab, und erhalten weitere Rechte – etwa, selbst Pate zu werden und am Abendmahl teilzunehmen.

Bei der Kommunion ist das Kind deutlich jünger als bei einer Konfirmation – in etwa 9 Jahre alt. Auch ihr geht die Taufe – in der Regel im Säuglingsalter – voran. Einige Jahre nach der Kommunion erfolgt dann üblicherweise die Firmung, bei der die persönliche Zustimmung des Kindes dann eine noch zentralere Rolle spielt. Es sind dementsprechend bei Katholiken drei wichtige Schritte zur Einfügung in die Glaubensgemeinschaft auszumachen. Die Kommunion, von der in diesem Artikel die Rede ist, wird auch als Erstkommunion bezeichnet: Dies bringt zum Ausdruck, dass die Kommunionkinder im Rahmen der Zeremonie zum ersten Mal eine Hostie empfangen dürfen. Familie und Verwandte beschenken Kommunionkinder mit einer kleinen Aufmerksamkeit, die der Kommunionskarte beiliegt oder altersgemäßen Geschenken.

Beiden Festen – der Konfirmation und der Kommunion – kommt in der jeweiligen Konfession hohe Bedeutung zu. Wer noch nie einer Kommunion oder Konfirmation beigewohnt hat, sollte sich dementsprechend darauf einstellen, dass es recht festlich zugehen wird und die Feiern ernst zu nehmende, aber natürlich auch fröhliche Ereignisse sind.

Dresscode für Gäste

Die größte Herausforderung in Sachen Dresscode steht sicherlich nicht den Gästen, sondern den Kindern bevor, auf welche die Kommunion oder Konfirmation wartet. Die heiß geliebte Freizeitkleidung bleibt an diesem Tag im Schrank und wird durch einen Anzug bzw. im Falle der Mädels durch ein festliches weißes Kleid (Kommunion) bzw. durch eine schicke Rock-Blusen-Kombi oder einen Hosenanzug (Konfirmandinnen) ersetzt, was für manches Kind und Jugendlichen doch eine ziemliche Herausforderung ist. Sie als Gast haben es da etwas leichter, da Sie sicherlich des Öfteren schickere Kleidung tragen und diese ist natürlich auch zu diesem Anlass gegeben, sofern nicht in der Einladung zur Konfirmation bzw. Kommunion angegeben. Denken Sie dabei aber daran, dass der wichtigste Teil der Feier in der Kirche stattfinden wird. Somit sind zu offenherzige oder bunte Outfits eher tabu. Es gilt, ein Tagesoutfit zu finden, das elegant, aber nicht zu ausgefallen ist. Keine Angst: Sie werden sicherlich das Passende in Ihrem Kleiderschrank finden.

Nach dem Kirchgang

Kommunion- K und K

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Das bedeutsamste Ereignis am Tag der Konfirmation bzw. Kommunion ist selbstverständlich die Zeremonie in der Kirche. Üblicherweise ist hiermit der feierliche Tag aber noch nicht abgeschlossen. Manche Familien reservieren für ihre Gäste und sich einen Tisch oder gar einen ganzen Raum in einem Restaurant, um das festliche Ereignis zu feiern. Selbstverständlich kann das anschließende Beisammensein aber bei Bedarf auch im Elternhaus des Konfirmanden oder Kommunionkindes stattfinden. Da das Wetter im Frühling mitunter noch unberechenbar ist, erscheint es allerdings ratsam, sich nicht allzu sehr auf ein Fest im Garten zu versteifen – auch wenn dies eventuell der schönste Rahmen für eine Feier nach der Konfirmation oder Kommunion ist.

Praktisch ist es, wenn sich diesbezügliche Entscheidungen auch noch spontan anhand der aktuellen Wetterlage fällen lassen: Sind Tische, Stühle und Co. schon hergerichtet, lässt sich die Kaffeetafel eventuell noch schnell nach draußen verlegen. Haben die Eltern einen Pavillon aufgestellt, machen auch ein paar plötzlich fallende Regentröpfchen nicht viel aus, solange wenigstens die Lufttemperatur stimmt. Wer als Gast auf Nummer sicher gehen will, fragt nach, wo die anschließende Feier stattfinden soll: Dies erleichtert nicht nur die Routenplanung, sondern könnte auch bei der Beantwortung der Frage, welche Kleidung zu wählen ist, hilfreich sein. Je nach Temperatur ist bei einer Feier im Garten ein zusätzlicher wärmender Pulli schließlich Gold wert. Ob die Feier „nur“ ein Mittagessen oder auch ein Kaffeekränzchen und sogar ein Abendessen umfasst, wird übrigens unterschiedlich gehandhabt.

Zählen Sie sich zum engeren Verwandten- oder Freundeskreis, ist es eine nette Idee, den Eltern vorab bei den anstehenden Vorbereitungen Hilfe anzubieten: Ein paar helfende Hände sind doch immer gerne gesehen. Diese könnten zum Beispiel beim Basteln von Tischschmuck, Herrichten der Tafel, Vorbereiten der Speisen und ähnlichen Dingen Unterstützung leisten.

Glückwünsche und Geschenke

Kommunion-Feier

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Nehmen Sie selbst an der Feier nach der Konfirmation oder Kommunion nicht teil – zum Beispiel, da Sie lediglich zum entfernteren Freundeskreis oder zur Nachbarschaft zählen, – wissen Sie aber von dem anstehenden Fest, ist es eine nette Geste, dennoch zu gratulieren. Mitunter ist es dabei auch üblich, ein kleines (Geld-) Geschenk beizulegen oder zu übergeben. Für die geladenen Gäste sind Geschenke und Glückwünsche natürlich mehr oder weniger ein Muss – natürlich zählt aber in erster Linie der religiöse Hintergrund des Festes und das Beisammensein. Um in kein Fettnäpfchen zu treten, können Sie vorab bei den Eltern erfragen, ob und, wenn ja, welche Geschenke willkommen sind. Manche Familien legen Wert auf Geschenke mit religiösem Hintergrund, andere lassen ihr Kind selbst entscheiden. Darüber hinaus könnte es natürlich auch eine nette Geste sein, eine Kleinigkeit für die Eltern mitzubringen, die das Fest ausrichten. Und noch etwas dürfen Sie nicht vergessen: Bringen Sie gute Laune mit, auch wenn Sie selbst nicht den entsprechenden religiösen Glauben teilen, der den Rahmen für das Fest liefert. Gut gelaunte Gäste sind das schönste Geschenk für das Kommunionkind bzw. den Konfirmanden und seine Eltern.